Über Uns

Erfahren Sie mehr über unsere Aufgaben und die Geschichte der ARA Gossau – Grüningen

Zweckverband

Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) wird von den Gemeinden Gossau und Grüningen in der Form eines Zweckverbandes betrieben. Der Zweck des Verbandes ist der Bau, Betrieb, Unterhalt und die Optimierung der ARA. Zusätzlich betreibt der Zweckverband auch Teile des Kanalnetzes und der Sonderbauwerke wie Pumpstationen und Regenbecken ausserhalb der Kläranlage.

Verbandsvorstand

Elisabeth Pflugshaupt
PräsidentIn (Gossau)

Andreas Spring
PräsidentIn Stv. (Grüningen)

Karin Thum
Vorstandsmitglied (Gossau)
(Geschäftsführerin)

Florian Fischer
Vorstandsmitglied (Grüningen)

Salvatore Giorgiano Vorstandsmitglied (Gossau)

Stefan Wild
Stv. Vorstandsmitglied (Gossau)

Verwaltung

Thomas Schobert
Sekretariat /
Stv. Vorstandsmitglied
(Grüningen)

Tom Schläpfer
Rechnungsführung Finanzen (Gossau)

Betrieb

David Schneider
Betriebsleiter / Klärwerkfachmann

Reto Hasler
Klärwerkfachmann

Peter Beer
Klärwärter VSA

Remo Achermann
Klärwärter VSA / Pikettunterstützung

Erika Ruppert
Raumpflegerin

Geschichte

1949

Vorgeschichte: Zuerst stand die ARA Grüningen

Am 11. Februar 1949 wurde das Vorprojekt für eine zentrale Abwasserreinigungsanlage zur Behandlung der Abwässer aus Grüningen genehmigt. Im damaligen Vorprojekt wurde die Anlage für 1’000 Einwohner und einen Durchfluss von maximal 24 l/s dimensioniert. Die Baukosten für das Vorhaben wurden auf rund 152’000 CHF geschätzt.

1969 – 1974

Entstehung der ARA Gossau-Grüningen

Während 1969 – 1971 wurde die Abwasserreinigungsanlage erbaut. Die Inbetriebnahme fand am 9. Juli 1971 statt, wobei zuerst nur das Abwasser der Gemeinde Gossau gereinigt wurde. Die ARA hatte eine biologische Reinigungskapazität von 10’000 Einwohnerwerten mit einem Durchfluss von 126 l/s.
Am 25. Oktober 1974 wurde schliesslich auch die Gemeinde Grüningen angeschlossen.

1975 – 2008

Modernisierung und Erweiterung der Reinigungskapazität

1981 konnte die Filteranlage als zusätzliche Reinigungsstufe zur vermehrten Phosphorelimination in Betrieb genommen werden.

Im Jahr 1987 wurde die Rechenanlage mit Rechengutpresse und eine automatische Zuflussregelung realisiert.

In den frühen 90er wurde die Anlage gesamthaft erweitert und saniert. Die Inbetriebnahme der erweiterten Anlage erfolgte im August 1993. Neu umfasste die Anlage 15’000 Einwohnerwerte (Einwohner und Industrie) mit einem Durchfluss von 152 l/s.

2008 – 2015

Werterhaltung- und Optimierung der Anlage

Trotz ausreichender Kapazität und Erreichen von hervorragenden Ablaufwerten, standen wichtige Werterhaltungs- und Optimierungsmassnahmen an:
Die Filtrationsanlage wurde durch eine neue ersetzt, da die alte Anlage störanfällig war und nicht mehr dem Stand der Technik entsprach.
Der baufällige Gasspeicher wurde aus Altersgründen und für ein besseres Energiemanagement durch einen grösseren ersetzt. Der neue Gasspeicher wurde in der neuen Filtration integriert.
Das Regenbecken wurde mit einer neuen Entleerungspumpe und einer Siebanlage (Feststoffrückhalt aus dem entlasteten Abwasser) ausgerüstet. Parallel dazu wurde die ganze mechanische Vorreinigung von Rechenanlage über Sandfang bis zum Entlastungsbauwerk vor der Vorklärung anlagetechnisch und teilweise baulich erneuert. Die mechanische Vorreinigung wurde neu auch in einem Stahlbau mit dem grauen Wellblechkleid untergebracht.
Die Ausrüstung in den Biologiebecken wurde erneuert sowie die als Umlaufbecken betriebenen Strassen in zwei Strassen mit vorgeschalteten Anoxbecken umgerüstet. Mit den neuen Gebläsen wurde eine Wärmerückgewinnung aus der komprimierten Gebläseluft installiert. Seither muss die ARA Gossau – Grüningen nur noch im Notfall auf fossile Energiequellen zurückgreifen.
Die Schlammfaulung erhielt im Rahmen der Werterhaltungsmassnahmen eine neue Fassade mit einer besseren Isolation und eine komplett neue Steuerung. Zudem wurde eine neue Muldenhalle erstellt, damit der entwässerte Schlamm effizient in 21 m3 Abrollcontainer nach Zürich in die Monoverbrennungsanlage gefahren werden kann, anstatt wie bis 2015 in 8m3 Mulden nach Hinwil.
Die Steuerung wurde im Rahmen der Werterhaltungsmassnahmen über die ganze Anlag erneuert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Die Bauwerke wurden bei Bedarf saniert und neu beschichtet.
Ausserdem wurden Massnahmen zur betrieblichen Optimierung umgesetzt. Diese beinhalteten unter anderem eine verbesserte Zuflussregelung und eine effizientere Nutzung des Klärgas zur Energieproduktion mit einem neuen Gasmotor, welcher Strom und Wärme produziert.

2015 – 2021

Elimination von Mikroverunreinigungen

Die ARA Gossau-Grüningen ist gemäss der per 1. Januar 2016 revidierten Gewässerschutzverordnung verpflichtet, Massnahmen gegen Mikroverunreinigungen (MV) zu ergreifen. MV sind Stoffe, welche in tiefer Konzentration (ng/l bis µg/l) im Wasser vorkommen und nachteilige Auswirkungen auf Organismen haben können. Sie können natürlichen Ursprungs sein (z.B Hormone) oder aus synthetischer Herstellung stammen (z.B Medikamentenwirkstoffe, Pflanzenschutzmittel, Nahrungsmittelzusätze, Kosmetika etc.). Es wurde ein Verfahren zur Dosierung von Pulveraktivkohle (PAK) vor die bestehende Sandfiltration erstellt. Die MV werden durch Adsorption an die Aktivkohle gebunden und dadurch schliesslich in der Filteranlage zurückgehalten. Für die Lagerung der PAK wurde ein grosses Silo mit integrierter Dosierstation errichtet.

Ausblick bis 2028

Kapazitätssteigerung Biologische Reinigungsstufe

Die gewässerschutzrechtliche Bewilligung der ARA Gossau-Grüningen zur Einleitung des gereinigten Abwassers in den Gossauerbach läuft per Ende 2025 aus und muss erneuert werden. Gewässerschutzrechtliche Bewilligungen werden im Kanton Zürich befristet für maximal 25 Jahre erteilt. Für die Erneuerung der Bewilligung muss aufgezeigt werden, wie die geltenden Einleitbedingungen unter Berücksichtigung eines Bevölkerungswachstums bis ins Jahr 2050 eingehalten werden können. Mit der Erneuerung der auslaufenden Betriebsbewilligung der ARA Gossau-Grüningen müssen verschärfte Einleitbedingungen in Bezug auf die Stickstoffelimination eingehalten werden, was mit der heutigen Anlage nicht zu erreichen ist. Zusätzlich ist die Kapazitätsgrenze, und somit die Leistungsfähigkeit der Anlage, bereits heute erreicht. Sie soll von aktuell 15’000 Einwohnerwerten bis ins Jahr 2050 auf 19’500 Einwohnerwerte ausgebaut werden.

Die biologische Reinigungsstufe der ARA Gossau-Grüningen wird heute, wie bei den meisten Kläranlagen in der Schweiz, mit einem konventionellen Belebtschlammverfahren betrieben. Einer der grossen Nachteile des konventionellen Belebtschlammverfahrens ist der erhebliche Platzbedarf für die Biologie- und Nachklärbecken. Würde man für den benötigten Ausbau weiterhin dieses Verfahren einsetzen, müsste ein neues Biologiebecken erstellt werden. Unterdessen stehen für die biologische Reinigung auch kompaktere Verfahren zur Verfügung, die in den bestehenden Biologiebecken realisiert werden können. Jedes Verfahren hat dabei seine eigenen Vor- und Nachteile, welche in einem Variantenvergleich aufgezeigt und abgewogen wurden. Sowohl betrieblich als auch in Bezug auf die Kosten schnitt das neuartige Verfahren mit granuliertem Schlamm am besten ab. Ein Investitionskostenvergleich mit einer Kostengenauigkeit von ±30% auf Stufe Studie zeigte, dass mit dieser Bestvariante über 2 Mio. Franken im Vergleich zum konventionellen Belebtschlammverfahren eingespart werden können.

Der Ausbau der biologischen Reinigungsstufe soll unter Berücksichtigung des politischen und bautechnischen Zeitbedarfs bis im 2028 abgeschlossen sein.

Einzugsgebiet

Einwohner

Kapazität ARA: 15’000 EW

Einwohner Gossau: 10’704 E
Industrie Gossau: 463 EW
Einwohner Grüningen: 3’841 E
Industrie Grüningen: 155 EW

Dies entspricht einer Auslastung von 96%
(Stand 2024)

Kostenteiler

Anteil Grüningen 26.4 % (2024)
Anteil Gossau 73.6 % (2024)

Misch- und Trennsystem